HANS STOISSER
Klimakrise: Warum Afrika ein wichtiger Hebel sein kann

Klimakrise - Das Leapfrogging in afrikanischen Ländern könnte Modell für die Beendigung des fossilen Zeitalters sein.
Klimakrise - Das Leapfrogging in afrikanischen Ländern könnte Modell für die Beendigung des fossilen Zeitalters sein.
Auch 2019 haben sich die Menschen in afrikanischen Ländern weiter digital vernetzt. Und 2019 sind auch die geopolitischen Großmächte in Afrika weiter eingestiegen, um ihren Einfluss zu verstärken.
Entwicklungszusammenarbeit kann nur funktionaler Teil einer gesamtheitlichen Afrikapolitik sein. Mit einer oder einem die politische Verantwortung tragenden Afrikabeauftragten, der unsere außenwirtschaftlichen, innovationsfördernden, entwicklungspolitischen, humanitären und migrationspolitischen Programme unter einen Hut bringt.
Europa hat die Grundlagen für die vernetzte globale Gesellschaft geschaffen. Damit auch für den Aufschwung in Afrika. Mit unserem falschen Afrikabild können wir das aber gar nicht sehen. Die beiden Narrative – hoffnungsloses Afrika, Zerfall Europas – verstärken sich gegenseitig.
Stephan Grabmeier hat sein nues Buch veröffentlich und spricht dabei auch über --- Afrika. Wie wir von afrikanischen Innovationen lernen können ...
“Eine digitale Transformation durch offene Schnittstellen macht eine 'API-economy for inclusiveness' möglich", meint Bitange Ndemo, der frühere Staatssekretär und Mastermind der digitalen Revolution in Kenia.
In Afrika ist der unternehmerischer Mindset der Normalfall, er ist die "default" Einstellung afrikanischer Gesellschaften. Das bietet für die digitale Transformation beste Voraussetzungen.
Das ostafrikanische Ruanda bietet ein „Greenfield“ für ein Proof-of-Concept für digitale Innovationen. Im Gegenzug erwartet Ruanda von den Unternehmen einen Nutzen für die Bevölkerung. Damit hat dieses kleine Land eine kluge Nische innerhalb unserer vernetzten globalen Gesellschaft besetzt.
Humanitäre Organisationen sollten die neue Lage in Afrika analysieren, ihr eigenes Wirken überdenken und sich in einer komplexer werdenden Welt auf ihre Stärken und Prinzipien fokussieren
Ruanda ist anders. Am Weg vom Flughafen ins Zentrum der Hauptstadt Kigali fühlt man sich ein bisschen wie in der Toskana in Italien. Grüne Alleen und rote Dächer in einem „Land der tausend Hügel“. Als Europäer vergisst man schnell, dass man nur etwa 200 km vom Äquator entfernt ist, mitten auf dem afrikanischen Kontinent.
Wenn Europa seine Chancen in Afrika wahrnimmt, werden wir nicht zum abgehängten Kontinent. Das war meine zentrale These bei den Millstätter Wirtschaftsgesprächen am 2. Mai 2019.
„„Peace“ beschäftigt sich mit der neurotischen Beziehung zwischen Europa und Afrika und verdichtet Beobachtungen, Erfahrungen und Dialoge aus 15 Jahren Projektarbeit in süd- und ostafrikanischen Ländern und der zehnjährigen Zusammenarbeit mit dem Hope Theatre Nairobi zu einem intensiven, kritischen und anregenden Erzähltheater.“