Das vitale Afrika wird die Probleme meistern

Das vitale Afrika – ein Interview für die Deutsche Welle:

Der Buchautor Hans Stoisser zeichnet ein provozierend anderes Bild des Kontinents: Natürlich gebe es Krisen, sagt er, und die EU müsse auch aufpassen – aber nicht nur deshalb.

DW: Der Untertitel Ihres Buches heißt „Was wir von Afrika lernen können“. Für viele Europäer dürfte das ein wunderlicher Gedanke sein, wenn nicht sogar eine Provokation. Was können wir denn von Afrika lernen?

Hans Stoisser: Ich versuche in meinem Buch ein anderes Afrika zu beschreiben, als man es bei uns hier üblicherweise kennt: nicht das Afrika der Katastrophen und der Entwicklungshilfe, sondern das Afrika, das ich selbst erlebt habe. In den 20, 25 Jahren, in denen ich immer wieder nach Afrika gereist bin, habe ich mit Menschen zusammengearbeitet, die jedes Mal besser ausgebildet waren, einen besseren Lebensstandard hatten, dynamischer und optimistischer waren. Auch die Umgebung war dynamischer: Es gab jedes Mal mehr Geschäfte, mehr Kommunikationstechnologie und so weiter. Ich habe ein Afrika der Vitalität, der Dynamik, der Realwirtschaft und der Veränderung kennengelernt.

Was wir von Afrika lernen können, ist, dass es diese Veränderungen geben kann, dass eine kritische Masse afrikanischer Länder aus dem Teufelskreis der Armut und Ungerechtigkeit herausgekommen ist. Was ich vor allem mitteilen wollte, ist, dass wir unseren Narrativ von Afrika verändern sollten.

Sie beschreiben Afrika in Ihrem Buch als das, was viele „Chancenkontinent“ nennen. Andererseits gibt es ja auch die Länder, die von Krieg, von Staatszerfall, von Flucht und Terror geprägt sind. Die Realität ist ja nicht nur die Chance, oder?

Es gibt Krisen, es gibt einige Länder, die wir als gescheiterte Staaten bezeichnen. Wenn wir jetzt zum Beispiel auf die aktuelle Flüchtlingssituation bei uns schauen, muss man allerdings sagen: Die meisten Flüchtlinge kommen nicht aus Afrika. Die Krisen, die Europa betreffen, liegen im Moment nicht in Afrika, sondern in Syrien, Irak und Pakistan. Ja, Krisen gibt es auch in Afrika und es wird passieren, dass es bei Ausbruch einer größeren Krise auch in afrikanischen Ländern eine Flüchtlingswelle geben wird, auf die wir antworten müssen. Man muss aber unterscheiden zwischen Krisenflüchtlingen und dem, was wir als Wirtschaftsmigration bezeichnen könnten. Auf diese beiden Situationen müssen wir vollkommen unterschiedlich reagieren: Auf die eine mit humanitärer Hilfe und Sicherheitspolitik, auf die andere mit einer klugen Wirtschafts- und Außenpolitik. …

 

Lesen Sie das gesamte Interview hier:


 

Hans Stoisser als Autor:

Der schwarze Tiger – Was wir von Afrika lernen können

von Hans Stoisser, Kösel Verlag,
ISBN 978-3-466-37125-9

 

Der schwarze Tiger - Was wir von Afrika lernen können

 

 

 

 

 

 

 

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