Asyl in Europa – Warum Learning Journeys ins Silicon Savannah wichtig sind

Die Asyl-Frage ist zu einem Showdown für Europa geworden. Innenmister Seehofer gegen Bundeskanzlerin Merkel, Deutschland mit Spanien und Frankreich gegen die Visegrád Staaten, Italien gegen alle anderen, Wiedereinsetzen nationaler Grenzen gegen europäische Integration, Begrenzung des Zuzugs weiterer Ausländer gegen offene Systeme.

Dabei ist die Lösung der Asyl-Problematik zwar wichtig, aber nur ein Detail einer viel größeren Sache: der Rolle Europas in der vernetzten globalen Gesellschaft.

Derzeit aber blockiert die Asyl-Frage die Wirtschaftsmigration. Und gleichzeitig verhindert die blockierte Wirtschaftsmigration eine Lösung der Asyl-Frage.

Zunehmender Migrationsdruck

Die meisten Afrikanerinnen und Afrikaner drängen nicht nach Europa, weil sie Angst um ihr Leben haben, also klassische „Flüchtlinge“ sind, sondern aus Hoffnung auf ein besseres Leben. Weil in vielen afrikanischen Ländern die Wirtschaft boomt, immer mehr Menschen aus der Armut kommen, immer mehr sich die Reisekosten leisten können und vor allem, weil plötzlich reise- und kommunikationstechnische Voraussetzungen vorhanden sind. – Die Afrikaner drängen nach Europa, weil sie immer weniger arm werden.

Je weniger Armut, desto mehr Migration!

Und nicht umgekehrt, wie fast alle unsere derzeitigen Konzepte und Politiken annehmen.

Das heißt, der Migrationsdruck auf Europa wird in jedem Fall zunehmen. Das gehört zum Wesen einer vernetzten globalen Gesellschaft. Aber wie damit umgehen?

Sich aufschaukelnde Kreisläufe

Derzeit versucht Europa Immigration über das Asylverfahren zu bewältigen. Das hat ein sich selbst aufschaukelndes System entstehen lassen:

Je mehr Menschen nach Europa kommen und um Asyl ansuchen, desto überlasteter wird die öffentliche Verwaltung, desto länger brauchen die Verfahren, desto mehr Menschen mit oder ohne positiven Asylbescheid bleiben in Europa, desto mehr Menschen machen sich auf den Weg nach Europa, und so weiter und so fort.

Dieser sich selbst verstärkende Kreislauf hat einen ebensolchen in Gesellschaft und Politik ausgelöst:

Vicious Circle

Viele Menschen nehmen in der Migrationspolitik einen Kontrollverlust wahr, einfache Lösungen versprechende Politiker werden populärer und kommen an die Macht, nationale Alleingänge nehmen zu, EU-weite Lösungen kommen nicht zustande, nationale Alleingänge funktionieren nicht, der wahrgenommene Kontrollverlust verstärkt sich, und so weiter und so fort.

„The [asylum] system is broken“, sagt der Vorsitzende des Europäischen Rates, Donald Tusk.

Eine Lösung der Asylfrage kann nur außerhalb des Asylsystems gefunden werden.

Ich meine, die Lösung kann nur in einer vorausschauenden Migrations- und Vernetzungspolitik Europas liegen.

Nur durch eine offensive Migrationspolitik kann das Asylsystem entlastet werden und betroffene Menschen wieder schützen.

Und erst dann können endlich auch die Chancen wahrgenommen werden, die in einer engeren Zusammenarbeit zwischen afrikanischen und europäischen Ländern liegen. Von diesen Chancen spricht heute leider niemand.

virtuos circle migration policy

Eintauchen in die lokalen Realitäten

Um das zu erkennen, müssen wir aber eintauchen in das moderne innovative Afrika. In das Afrika der Vitalität, boomenden Wirtschaft und ständigen Veränderungen.

Auch deswegen veranstalten wir die Learning Journeys ins Silicon Savannah in Nairobi.

Oder die Global Innovation Expert Seminare in afrikanischen Ländern.

Um immer mehr Menschen die positiven Entwicklungen in Afrika näher zu bringen. Und neue Formen von Kooperationen entstehen zu lassen.

In der Zwischenzeit werden aber noch einige Asylgipfel der österreichischen, deutschen und/oder europäischen Politik abgehalten werden. Hoffen wir, dass dabei bald einmal das große Ganze wieder in den Fokus rückt.

 

 

 

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